Einleitung & Überblick
Drahdiwaberl ist eine der außergewöhnlichsten und provokantesten Musik- und Performance-Gruppen Österreichs. Gegründet 1969 in Wien, steht Drahdiwaberl für künstlerische Anarchie, Satire, politische Gesellschaftskritik und eine Mischung aus Musiktheater, Rock und Kabarett.
Biografie & Geschichte
Die Gruppe entstand als studentische Initiative rund um den legendären Kabarettisten, Musiker und Medical-Magier Stefan Weber. Drahdiwaberl trat von Beginn an mit schrägen Kostümen, schockierenden Aktionen und einer multimedialen Bühnenshow auf. Höhepunkte der Karriere waren die skandalträchtigen Live-Shows, die Integration aktueller politischer Themen und die Zusammenarbeit mit bekannten Musikern und Bands wie Falco. Die Band löste sich 2014 nach mehr als vier Jahrzehnten auf.
Gründungsjahr & Herkunft
Gegründet 1969 in Wien, Österreich. Die Gruppe wurde anfangs von Stefan Weber, später auch von Lukas Resetarits und anderen Wiener Originalen getragen.
Musikstil & Einflüsse
Drahdiwaberl kombinierte Rock, Jazz, Funk, Punk, Kabarett und Performancekunst. Der Stil war eklektisch, experimentell und stets überraschend, beeinflusst von internationalen Avantgarde-Acts, Frank Zappa, Jazz und der Wiener Protest-Kultur.
Diskografie & Werke im Überblick
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Psychoterror (1981; Gold-Status)
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MC Ronald (1983)
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Covern und Hits wie „Fata Morgana“, „Mulatschag“, „Leider nur ein Viertelkontakt“ mit Falco als Gastsänger
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Album „Werwolfromantik“ (1984)
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Die große Drahdiwaberl Show (1997)
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Zahlreiche Singles, Live-Alben und Sammlungen mit den größten Skandalsongs
Bandmitglieder & Besetzung
Leitung und Gesicht: Stefan Weber
Weitere wichtige Mitglieder: Lukas Resetarits, Peter Turrini, Herwig Seeböck, diverse Schauspieler, Musiker und Gaststars
Plus Mitwirkung und zahlreiche Gastmusiker der Wiener Szene (u.a. Falco, Hans Hölzel)
Texte & Themen
Drahdiwaberl-Songs und Bühnenstücke thematisieren politische Skandale, Konsumgesellschaft, Sex, Tod, Wahnsinn und Ironie. Provokation, Satire und gesellschaftskritische Kommentare bestimmen die Arbeit – oft gepaart mit schwarzem Humor und absurden Sprachspielereien.
Live-Auftritte & Tourneen
Die Gruppe war bekannt für spektakuläre Shows in Wien (etwa im Gasometer, im Volkstheater, in der Arena), bei denen Musik, Theater und Performance verschmolzen. Legendär sind die Konzerte mit riesigen Bühneninstallationen, Kostümen und gesellschaftskritischen Aktionen, die regelmäßig für Skandale sorgten und von vielen Medien begleitet wurden.
Auszeichnungen & Erfolge
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Goldene Schallplatte für „Psychoterror“
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Kultstatus und zahlreiche Medienpreise
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Innovative Beiträge zur österreichischen Pop- und Kabarettszene
Kulturelle Bedeutung & Einfluss
Drahdiwaberl gilt als Vorreiter des österreichischen Musiktheaters, Punk und Antimusikprotests. Die Gruppe formte die österreichische Musikgeschichte und beeinflusste Generationen von Musikern, Kabarettisten und Aktivisten. Falco startete seine Karriere als Mitglied der Band.
Trivia & Interessante Fakten
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Der Name „Drahdiwaberl“ bedeutet „Kreisel“ und ist Wienerisch für „jemand, der verrückt spielt“.
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Die Shows wurden oft von Polizei und Presse begleitet, es gab diverse Auftrittsverbote in den 1980ern.
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Falco stieg hier zum ersten Mal ins Rampenlicht.
Aussagen & Sprüche
„Kunst ist, wenn man's trotzdem macht.“ – Stefan Weber
„Mir ist lieber, ein Publikum schreit, als, dass es schweigt.“
Medien & Rezeption
Regelmäßige Gastspiele und Features in ORF (u. a. „Willkommen Österreich“), Puls4, Falter, Falco-Dokumentationen, Live-Mitschnitte und Spielfilme. Zahlreiche Skandale und Berichte in Zeitungen, Zeitschriften und Musiksendungen.
TV-Sendungen, Videos, Radiobeiträge, Konzertaufnahmen
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Zahlreiche Mitschnitte auf YouTube („Drahdiwaberl Live“, „Psychoterror“)
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Radiointerviews und Dokumentationen zu Falco und Wiener Musikgeschichte
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Konzertaufnahmen von Shows im Gasometer und Arena Wien
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Feature-Livemitschnitt: „Die große Drahdiwaberl Show“
Weblinks
Social Media und Musik-Links